Unter dem Arbeitstitel „Projekt 1450“ wurde Ende der 1960er-Jahre bei Opel ein Konkurrenzmodell für den Ende 1968 eingeführten Ford Capri entwickelt. Daraus ging das im September 1970 in Timmendorfer Strand präsentierte Manta-Coupé hervor, dessen Limousinen-Version Ascona zwei Monate später in Turin (Italien) im November 1970 vorgestellt wurde.[1]
Die Entstehung und der Name Manta
Ford begann mit dem Ford Mustang in den USA die Ära der „Pony-Cars“: Das sind Coupés oder Cabrios auf Basis eines (für amerikanische Verhältnisse) kompakten und leichten Mittelklassefahrzeugs, das mit einem relativ leistungsstarken Motor ausgestattet wurde und daher entsprechende Fahrleistungen (insbesondere Beschleunigungswerte) ermöglichte.
Der kompakte und formschöne Mustang auf der Plattform des Falcon war nach seiner Einführung im Frühjahr 1964 in den USA sehr erfolgreich. Diesen Erfolg wollte Ford in Europa wiederholen und entwickelte auf Basis des britischen Ford Cortina ein Coupé mit dem Namen Capri, das sich ab Anfang 1969 ebenfalls gut verkaufte.
Dem Erfolg des Mustangs und des Capri sah General Motors nicht tatenlos zu, und so wurde relativ kurzfristig der im Herbst 1966 vorgestellte Chevrolet Camaro als Antwort auf den Ford Mustang entworfen, während Opels Manta gegen den Capri gezielt war.
Bereits im Herbst 1962 erhielt ein Modell der Chevrolet Corvette den Namen Stingray (Stechrochen). Entsprechend dazu wurde mutmaßlich beim Opel Manta der Mantarochen zum Namensgeber. Tatsächlich ließ sich der mit dem werksinternen Projekt „longnose coupé“ beauftragte Designer George Gallion[2] dabei von Videoaufnahmen und Fotos inspirieren, die Jacques Cousteau im Roten Meer von einem Manta-Rochen gemacht hatte.[3]
Wie die Videoaufnahmen von Cousteau deutlich machten, waren die Tiere mit ihrer vogelflugähnlichen Fortbewegung im Wasser sehr schnell und das Schwingenschlagen mutete kraftvoll-harmonisch an. Die Namensphilosophie schlug sich folglich auch im Opel-Pressetext nieder: „Schließlich tauchte sein Name auf: Manta – der Flügelrochen. In den Eigenschaften dieses Meerestieres sah man eine Verdeutlichung der Aufgabe dieses Opel-Modells im Automobilmarkt. Man erwartet viel vom Manta, dem Automobil, wie immer, wenn Deutschlands zweitgrößter Automobilproduzent einen neuen Wagen vorstellt!“
Und auch in den Prospekten war immer wieder von dieser Namensphilosophie zu lesen. Daher bekamen viele Mantas an den vorderen Kotflügeln ein kleines Manta-Emblem. Damit hatte Opel mit der Namenswahl und der ausführlichen Werbearbeit gleichzeitig Volksbildung betrieben: Der Rochen war populär geworden.
Manta B (1975–1988)
Manta B | |
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Opel Manta S (1975–1979) | |
Produktionszeitraum: | 1975–1988 |
Karosserieversionen: | Coupé, Kombicoupé |
Motoren: | Ottomotoren: 1,2–2,4 Liter (40–106 kW) |
Länge: | 4450 mm |
Breite: | 1670–1700 mm |
Höhe: | 1330 mm |
Radstand: | 2520 mm |
Leergewicht: | 1000–1065 kg |
Die Produktion des Manta B begann nach den Werksferien im August 1975.
Wie sein Vorgänger war auch er wieder die Coupé-Variante des gleichzeitig vorgestellten Opel Ascona B und war mit ihm technisch weitgehend gleich. Beide Modelle basierten auf der Bodengruppe ihrer Vorgänger, der GM-H-Plattform, die für diese Generation von Fahrzeugen überarbeitet wurde.
Der Manta B hatte einen längeren Radstand und eine gestrecktere Form, große Rechteck-Scheinwerfer und einen in die Karosserie integrierten Überrollbügel. Zunächst gab es die Ausführungen Manta, Manta L, Manta Berlinetta, Manta SR und Manta GT/E, die – Stand 07/1976 – zu Grundpreisen von 11.560,- bis 14.745,- DM angeboten wurden. Die Motorisierungen reichten von 40 kW (55 PS) beim 1,2 N bis zu 77 kW (105 PS) im 1,9 E des GT/E. Äußerliche Merkmale des GT/E waren wieder der serienmäßige Frontspoiler, die mattschwarz lackierte Motorhaube und schwarze Fensterumrandungen. Er hatte ein sportliches Fahrwerk mit Gasdruck-Stoßdämpfern. Es gab ein Sportlenkrad sowie zusätzliche Instrumente. Beim Manta SR war nur der mittlere Bereich der Motorhaube schwarz lackiert.
Die Werbekampagne zum Verkaufsstart erwies sich als peinlicher Flop. Opel hatte Anzeigen mit Texten wie „Ich träumte, ich hätte im neuen Opel Manta dem Champion den Grandprix abgejagt“ oder „Ich träumte, ich wäre im neuen Opel Manta mit Caroline durch Monaco gefahren“ schalten lassen. Als daraufhin zahlreiche potentielle Kunden an Opel schrieben, dass sie sich wegen dieser Werbung den Manta nicht kaufen würden, weil sie fürchteten, sich mit diesem Auto lächerlich zu machen, wurde diese Werbung eingestellt.
Zum Modelljahr 1978 wurden die 1,9-S- und 1,9-E-Motoren durch Motoren mit 2,0 Litern Hubraum ersetzt. Diese Motoren gab es auch im Ascona und Rekord, den Einspritzmotor auch im Kadett C Coupé. Die Leistung reichte von 66 kW (90 PS) im 2,0 N über 74 kW (100 PS) im 2,0 S bis zu 81 kW (110 PS) im 2,0 E. Letzterer war bis zum Produktionsende des Manta B der mit Abstand am meisten bestellte Motor. Autotester stellten fest, dass die Fahrleistungen, an den nominell stärkeren Capri 2,3 S heranreichten oder diese übertrafen. Die neuen Motoren hatten Hydrostößel, die das Einstellen des Ventilspiels überflüssig machten.
Ab September 1978 ergänzte der Manta CC (Combi-Coupé) mit großer Heckklappe und umklappbarer Rücksitzbank, ähnlich der Heckgestaltung des Opel Monza die Modellpalette. Ihn gab es in den gleichen Ausstattungen und mit den gleichen Motoren wie die Stufenheck-Modelle.[7] Der CC kostete 450,- DM Aufpreis.
Ab April 1979 gab es auch die neuen Motoren mit obenliegender Nockenwelle in der Manta-Baureihe. Diese Motoren hatte Opel für den 1979 vorgestellten Opel Kadett D entwickelt. Merkmal der neuen Motorengeneration waren Querstrom-Zylinderköpfe aus Leichtmetall mit obenliegender Nockenwelle, der Motorblock bestand weiterhin aus Grauguss. Im Manta wurden zunächst ein 1,3-Liter-Motor mit 44 kW (60 PS) und 55 kW (75 PS) angeboten. Die 1,6 N, 1,9 N und 2,0 N-Motoren mit 66 kW (90 PS) blieben ebenfalls im Programm. Weiterhin im Angebot blieben auch der 2,0 S und der 2,0 E. Neues Basismodell war nun der Manta GT-J. Äußerlich entsprach er weitgehend dem GT/E, er hatte ebenfalls einen serienmäßigen Frontspoiler, schwarze Fensterumrandungen und konnte wahlweise auch mit einer mattschwarzen Motorhaube bestellt werden. Im Innenraum gab es ein Sportlenkrad sowie zusätzlich Drehzahlmesser, Öldruckmesser und Voltmeter. Der GT-J hatte ebenfalls ein sportliches Fahrwerk, allerdings ohne die Gasdruck-Stoßdämpfer des GT/E. Erkennbar war der GT-J an entsprechenden Schriftzügen und charakteristischen Seitenstreifen. Lieferbar war er wahlweise mit dem 1,3-S- (55 kW, 75 PS) oder dem 2,0-S-Motor (74 kW, 100 PS).
Parallel zum Ascona erhielten alle Manta-Modelle im August 1979, also zu Beginn des Modelljahres 1980, ein kleines Facelift, bei dem die verchromten durch schwarze kunststoffummantelte Stoßstangen ersetzt wurden.[7] Der Manta 2,0 S SR mit 74 kW (100 PS) erhielt am Heckblech eine mattschwarze Lackierung, der sich zwischen und um die Rückleuchten erstreckte. Den Motor mit Saugrohreinspritzung gab es nun nicht nur im Manta GT/E, sondern auch in den zivilen Versionen (Manta E).
Zum Modelljahr 1981 war die angebotene Motorenpalette für den Manta sehr umfangreich: 1,3 N OHC (60 PS), 1,3 S OHC (75 PS), 1,6 N (60 PS), 1,9 N (75 PS), 2,0 N (90 PS), 2,0 S (100 PS) und 2,0 E (110 PS). Aber schon ab Mai 1981 war der Manta nur noch mit 1,3-S-, 2,0 S- oder 2,0 E-Motor lieferbar. Preiswertestes Modell war der GT-J 1,3 S mit 75 PS (14.845 DM), teuerstes Modell der Manta CC Berlinetta 2,0 E mit 110 PS (18.423 D
Opel Manta 400
Auf dem Genfer Automobilsalon wurde im März 1981 der Manta 400 vorgestellt. Er war der Nachfolger des erfolgreichen Rallye-Fahrzeugs Ascona 400, mit dem Walter Röhrl 1982 Fahrer-Weltmeister geworden war. Der Manta 400 war eigentlich ein reines Wettbewerbsfahrzeug, das wegen des motorsportlichen Reglements der damaligen Gruppe B aber in einer Stückzahl von mindestens 200 Fahrzeugen hergestellt werden musste. Der Manta 400 wurde von einem 2,4-Liter-Motor mit Leichtmetallzylinderkopf, vier Ventilen pro Zylinder und zwei obenliegenden Nockenwellen angetrieben. Serienmäßig leistete der 960 kg schwere Rallyewagen 106 kW (144 PS), je nach Ausbaustufe konnten es aber auch bis zu 200 kW (272 PS) sein. Scheibenbremsen an allen Rädern (vorne innenbelüftet) und ein Sperrdifferential gehörten zum Lieferumfang. Bis 1984 entstanden 245 Exemplare des Manta 400. Zur Wahl stand dem Käufer die sogenannte schmale Karosserie oder die Rallye-Breitbauversion mit breiteren GFK-Kotflügeln vorn und Kotflügelverbreiterungen ebenfalls aus GFK an den hinteren Radläufen. Sie hatte auch breitere Reifen: An der Hinterachse bis zu 285 mm breite Reifen auf 15 Zoll großen Ronal-Rädern, an der Vorderachse waren es 225 mm. Diese Bereifung und auch die Kotflügelverbreiterungen ließen das Fahrzeug bulliger erscheinen. Außerdem wurde ein Prototyp des Manta 400 auf der Basis des CC gebaut, der dem Irmscher i2800 ähnlich sah und die komplette Technik des Manta 400 hatte.
Quelle Wikipedia